Metakognitive Strategien für die Entwicklung geographischer Kausalstrukturen im Rahmen des Denkens in Mensch-Umwelt-Systemen
Autor*innen: Budke, Alexandra; Heuzeroth, Johannes
Forschungsfeld: Sprachsensibler Geographieunterricht
Stichworte: Denken in Systemen, geographische Kausalstrukturen, Metakognition, Problemlösen im Geographieunterricht
Jahrgangstufe: Sek II. / EF- Q2
Lehrplanbezug (NRW): themenübergreifend
Einsatzdauer: 25-30 Min.
Einsatzbereich: je nach Strategie, entweder vor oder während der Aufgabenbearbeitung
Einsatzform: hybrid
Art des Materials: Arbeitsblätter mit Beispielaufgaben zu komplexen Problemstellungen
Arbeitsblätter mit einzelnen metakognitiven Strategien:
I. Handlungsplan: Einsatz vor der Aufgabenbearbeitung, mit dem Ziel der Sicherung des Aufgabenverständnisses, der Vorwissensaktivierung und Planung einzelner Handlungsschritte
II. Zirkuläres Denken: Einsatz während der Aufgabenbearbeitung, mit dem Ziel der Regulation und Strukturierung des Arbeitsprozesses vom Erkennen der Ursachen bis zur Versprachlichung der geographischen Kausalstrukturen
III. Reflexion: Einsatz nach der Aufgabenbearbeitung, mit dem Ziel der konstruktiven Reflexion der eingesetzten Strategien und der Evaluation der eigenen Arbeitsergebnisse sowie der Formulierung zukünftiger Lösungsstrategien
IV. Sprachliches Scaffold: Erklärungshilfe zur Versprachlichung geographischer Kausalstrukturen inklusive sprachlicher Mittel (Konjunktionen)
Einsatzmöglichkeiten: Die Methoden wurden in einer Oberstufe (EF-Q2) an einer Gesamtschule erprobt und erfolgreich empirisch untersucht. Grundsätzlich ist der Einsatz der Methoden jederzeit möglich, insofern das Denken in Systemen und die Entwicklung geographischer Kausalstrukturen im Fokus steht. Die vorgestellten Methoden können, z.B. im Rahmen des Einsatzes von Mysterys, Concept-Maps oder des Syndrom-Ansatzes verwandt werden. Auch ein Einsatz als Vorbereitung einer Klausur oder Erörterung/ Argumentation im Rahmen von Rollenspielen oder Debatten wäre vorstellbar.
Beschreibung:
Die Entwicklung multikausaler geographischer Wirkungszusammenhänge (Kausalstrukturen) ist vergleichbar mit dem Lösungsprozess eines komplexen Problems. Im Rahmen des Problemlösens können metakognitive Strategien ein hilfreiches Instrument sein, um Schülerinnen und Schüler zu unterstützen bzw. zu befähigen, inhaltlich und sprachlich kohärente geographische Kausalstrukturen zu entwickeln. Unter Metakognition versteht man dabei die Bewusstmachung deklarativen (inhaltlichen) und prozeduralen (strategischen) Wissens. Durch Metakognition machen Schülerinnen und Schüler ihre Lernprozesse (und Sprache) zum Gegenstand ihres Denkens und Handelns. Die entwickelten Strategien unterstützen Schülerinnen und Schüler beim Denken in Systemen und der Versprachlichung ihrer (Denk-) Ergebnisse sowie dem Aufbau einer umfassenden Systemkompetenz.
Metakognitive Strategien unterstützen, z. B.
- die Klärung des Ziels und des Verständnisses der Aufgabenstellung (situativen Problemkontext),
- die Selbstorganisation und Steuerung von Lernprozessen,
- die Entwicklung eines Bewusstseins für die Auswahl, Kategorisierung und Kombination (Selektion) vorhandener Informationen (Systemelemente, Kausalbeziehungen) nach Relevanz (Bezug zur Aufgabenstellung),
- die Strukturierung des Problemlösungsprozesses durch Entwicklung einzelner Handlungsschritte,
- die Erhöhung der Präzision und Richtigkeit der Aufgabenbearbeitung, durch verbesserte Selbstevaluation.