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Thema der Konferenz
In den Medien oder in sozialen Netzwerken werden wir jeden Tag mit Karten konfrontiert. Dieses Medium ist in der Tat sehr effektiv zur Kommunikation von räumlichen Informationen, Weltbildern und zur fachlichen Untermauerung von Positionen im gesellschaftlichen 1 Diskurs. Karten sind ein nützliches Instrument für die Argumentation. Sie können auch eine aktive Beteiligung der Schüler*innen an öffentlichen Debatten ermöglichen. Auch die Reflexion über Karten ist wichtig, da sonst die Gefahr besteht, dass Schüler*innen diese unkritisch als tatsächliche Abbildung der Realität verstehen2 . Die Fähigkeit, selbst Karten zu produzieren, ist daher eine gute Möglichkeit, die Potentiale des Mediums zu erkennen, eigene Standpunkte darzustellen und zu belegen, die Welt zu verstehen und Mündigkeit3 zu erreichen.
Dieses faszinierende Medium bietet, besonders im Rahmen der Erstellung eigener Karten, ein außergewöhnliches pädagogisches Potenzial, das es im Kontext geographischer Bildung noch besser zu erfassen und zu nutzen gilt.
Der erste Tag dieser Konferenz ist den theoretischen Herausforderungen, empirischen Ergebnissen und neuen didaktischen Ansätzen zur Implementation von Kartenproduktion im Geographieunterricht gewidmet. Am zweiten Tag werden Workshops angeboten, in denen mögliche Unterrichtsmethoden für die Erstellung von Karten im Unterricht besprochen werden. Der Schwerpunkt wird auf didaktischen Ansätzen liegen, die sich leicht in den Unterricht integrieren lassen und keine komplexen technischen Fähigkeiten erfordern. Französische Ansätze zur Erstellung von Croquis (Kartenskizzen) werden vorgestellt und diskutiert. Parallel zu den Vorträgen wird eine Ausstellung französischer Karten über Deutschland gezeigt und die Preise des deutsch-französischen Kartenwettbewerbs zum Thema „Herausforderungen Europas“, an dem über 1000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben, werden verliehen.
Ziel der Konferenz ist es, eine internationale Diskussion zu den didaktischen Potentialen und Herausforderungen der Kartenproduktion im Unterricht anzustoßen und unterrichtspraktische Ansätze zu erproben. Diese Konferenzrichtet sich an alle, die sich für Karten, ihre Produktion im Bildungsbereich und ihren didaktischen Wert interessieren. Lehrer*innen sind besonders herzlich eingeladen.
1 Harley, J. B. 1989. Deconstructing the map. Cartographica: The International Journal for Geographic Information and Geovisualization 26 (2):1–20. doi: 10.3138/E635-7827-1757-9T53. Oder Monmonier, M. 1996. How to lie with maps. Chicago: University of Chicago Press.
2 Jekel, T., Gryl, I., Lauffenburger, M., Kanwischer, D., Budke, A., & Schulze, U. (2024). Reflection, Argumentation, and Participation through Geomedia: A Model of Emancipatory Use for Teacher Training. Journal of Geography, 1–10. https://doi.org/10.1080/00221341.2024.2432933 3 Gryl, I., and T. Jekel. 2012. Re-centering geoinformation in secondary education: Toward a spatial citizenship approach. Cartographica: The International Journal for Geographic Information and Geovisualization 47 (1):18–28. doi: 10.3138/carto.47.1.18.