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SchülerInnen- und LehrerInnenvorstellungen

 

In unserer Arbeitsgruppe werden Alltagsvorstellungen von SchülerInnen zu humangeographischen Unterrichtsthemen erhoben, um typische Vorstellungen von Unterrichtsgegenständen zu identifizieren, mit denen diese am Unterricht teilnehmen und an die angeknüpft werden sollte. Zudem werden auch diejenigen Vorstellungen der LernerInnen identifiziert, die Lernhindernisse darstellen.

Die subjektiven Theorien von LehrerInnen, ihre fachbezogenen Interessen, Weltbilder und Vorstellungen vom Charakter der Geographie stehen ebenso im Fokus unseres Interesses, da diese einen Einfluss auf das Handeln der Lehrkräfte und deren Schwerpunktsetzungen im Unterricht haben können.

 

 

Innovationen im Geographieunterricht

 

Projektbeteiligte: Maxim Krohmer, Alexandra Budke

Zeitraum: Start April 2017

Innovationen sind aus der heutigen Gesellschaft nicht wegzudenken. Auch der Geographieunterricht hat das Potenzial, innovative Ansätze, etwa in Form von Methoden und Inhalten, in den Unterricht zu transportieren. Bislang gibt es jedoch kaum Erkenntnisse über das Verständnis des Innovationsbegriffs von GeographielehrerInnen. In der ersten Studie des Dissertationsprojekts wurde dieses Verständnis ermittelt sowie Verständnis- und Bewertungsmuster identifiziert, die zu bestimmten Handlungsabsichten mit Innovationen führen. Der zweite Teil des Projekts befasst sich mit Routinen im Geographieunterricht. LehrerInnen entwickeln ihre Fachkompetenz während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn und somit auch Routinen. Die Studie soll erfassen, wie Routinen im Geographieunterricht aussehen. Im abschließenden Teil des Projekts werden die Themen der vorangehenden Studien zusammengeführt, indem untersucht wird, wie sich Routinen im Geographieunterricht aufbrechen lassen. Insgesamt trägt das Projekt zum Verständnis der professionellen Entwicklung von Geographieunterricht bei.

Publikationen:

Krohmer, Maxim und Budke, Alexandra (2018): Understanding and assessment of innovations by geography teachers in North Rhine Westphalia: A german case study. In: RIGEO (8) No. 3, p. 415-439. http://rigeo.org/rigeo-v8-n3-1/

 


 

Abgeschlossene Projekte

 

 

Die Thematisierung räumlicher Grenzen im Geographieunterricht

 

Projektbeteiligte: Sebastian Seidel, Alexandra Budke

Zeitraum: Juni 2016 - Januar 2020

Räumliche Grenzen stellen ein ausgesprochen komplexes soziales und geographisches Phänomen dar. Sie demarkieren territoriale Ansprüche, sie trennen das Eigene und das Fremde, sie dienen der räumlichen Organisation von Gesellschaften und sie haben Einfluss auf raumbezogene Identitätskonstruktionen. Der Geographieunterricht nimmt an dieser Stelle eine Schlüsselposition ein und kann folglich einen bedeutsamen Beitrag zur Politischen Bildung der Schülerinnen und Schüler leisten, indem er diese räumlich-politischen Grenzen nicht als natürliche Phänomene beschreibt, sondern stattdessen herausstellt, wie diese kommunikativ und sozial konstruiert werden und welche Folgen diese Raum- und Grenzkonstruktionen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und für unterschiedliche Individuen und Gruppen haben.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Forschungsstand der Politischen Geographie bezüglich räumlicher Grenzen geographiedidaktisch weiterzuentwickeln und damit eine Grundlage zur Thematisierung im Unterricht zu schaffen. Dazu wurden insgesamt drei Teilstudien durchgeführt und deren Ergebnisse in Fachjournalen veröffentlicht. Die übergeordnete Forschungsfrage dieses Dissertationsprojektes lautete: „Wie kann der aktuelle Forschungsstand der Politischen Geographie zur Auseinandersetzung mit räumlichen Grenzen geographiedidaktisch konzeptualisiert und weiterentwickelt werden, um für den Geographieunterricht genutzt zu werden?“ zusammen.

Publikationen:

Studie 1: Keine Räume ohne Grenzen – Typen von Raumgrenzen für den Geographieunterricht; https://wochenschau-verlag.de/raum-2252.html?SID=c9fae06964b18a8623fcb3262c794a05 

Studie 2: “A border is a Ban” -Students’ Conceptual Understanding and Experiences of Europe’s Borders and Boundaries; http://rigeo.org/rigeo-v9-n1-4/ 

Studie 3: Representations and Concepts of Borders in Digital Strategy Games and Their Potential for Political Education in Geography Teaching; https://www.mdpi.com/2227-7102/10/1/10

 

Wandel im Geographieunterricht

 

Projektbeteiligte: Kristina Rubarth, Alexandra Budke

Zeitraum: 2014 - 2019

Wie und warum verändern sich räumliche Strukturen? Die Frage nach dem Wandel durchzieht alle geographischen Themenbereiche, wie z.B. demographischer Wandel, Klimawandel und Strukturwandel, die sowohl wesentliche Inhalte der Fachwissenschaft als auch des Geographieunterrichts darstellen. Wandel ist jedoch nicht nur als ein relevantes Thema, sondern darüber hinaus auch als ein Metakonzept für das Verständnis von räumlichen Zusammenhängen zu bezeichnen. Im Rahmen des Dissertationsprojekts von Kristina Rubarth wurden vergleichende Betrachtungen zwischen wissenschaftstheoretischen Positionen sowie alltagsweltlichen SchülerInnenvorstellungen über raumbezogenen Wandel vorgenommen.

 

Inklusion im Geographieunterricht

 

Projektbeteiligte: Stephan Langer, Alexandra Budke

Bildungsvergleichsstudien (PISA, IGLU u.a.) und Qualitätsprüfungen an Schulen zeigen den hohen Entwicklungsbedarf aller Fächer im Bereich der individuellen Förderung auf. Das bildungspolitisch gesetzte Ziel, den gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Sonderförderbedarf an allen Schulformen zu erweitern (UN-Behindertenrechtskonvention zu Inklusion), erfordert eine erhöhte Sensibilisierung aller Fachlehrkräfte für die Heterogenität ihrer Lerngruppen. Stephan Langer untersuchte in seinem Dissertationsprojekt "Auf dem Weg zu Inklusion im Geographieunterricht? – Heterogenität von SchülerInnen in Wahrnehmungs- und Handlungsmustern von GeographielehrerInnen" die durch subjektive Theorien beeinflusste Wahrnehmung von Heterogenität und das daraus resultierende unterrichtliche Handeln von GeographielehrerInnen. Im Sinne eines Mixed-Methods-Forschungsdesigns werden dabei sowohl qualitative als auch quantitative Methoden der empirischen Unterrichtsforschung im Rahmen von Befragungen und Unterrichtsbeobachtungen angewendet.

Publikationen:

Langer, Stephan (2018). Heterogenität im Geographieunterricht. Handlungs- und Wahrnehmungsmuster von GeographielehrerInnen in Nordrhein-Westfalen. Dissertation, Universität zu Köln.

Langer, Stephan, Budke, Alexandra und Ziemen, Kerstin (2018): Migrationsbedingte Heterogenität von SchülerInnen als Herausforderung für den inklusiven Geographieunterricht. - In: Budke, Alexandra und Kuckuck, Miriam (2018, Hrsg.): Migration und Geographische Bildung. Stuttgart. S. 189-207

 

GeographielehrerInnen erproben Service Learning

 

Projektbeteiligte: Nils Thönnessen, Alexandra Budke

Zeitraum: abgeschlossen 2016

Service Learning stellt einen innovativen, vielversprechenden konzeptionellen Ansatz für einen an den Bildungsstandards orientierten, modernen Geographieunterricht dar. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem bisherigen, zurückhaltenden Einsatz dieses Konzepts und entwickelt schwerpunktmäßig Akzeptanzkomponenten aus erstmalig durchgeführten Service Learning-Projekten von GeographielehrerInnen, die abschließend zu einem Gelingensgefüge verknüpft werden.

Publikation:

Thönnessen, Nils (2016). GeographielehrerInnen erproben Service Learning. Empirische Rekonstruktion von Bewertungsmustern, Akzeptanzkomponenten und Gelingensbedingungen für einen gemeinwohlorientierten Geographieunterricht. Dissertation, Universität zu Köln. https://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/7056

 

 

Didaktische Rekonstruktion des Themas illegale Migration

 

Projektbeteiligte: Andreas Hoogen, Alexandra Budke

Zeitraum: abgeschlossen 2015

SchülerInnen sind ständig mit Bildern von Menschen, die in Booten versuchen illegal Grenzen zu überqueren konfrontiert, genau wie mit entsprechenden Meinungen, Stimmungen und Stereotypen. In diesem Forschungsprojekt wurde mit Hilfe des Forschungsrahmens der didaktischen Rekonstruktion der Frage nachgegangen, mit welchen Vorstellungen über illegale Migration SchülerInnen in den Unterricht kommen und wie dieser Unterricht gestaltet werden muss, wenn er an die Lernvoraussetzungen anknüpfen will.

Publikationen:

Budke, Alexandra und Hoogen, Andreas (2017): Migration durch das "Nadelöhr" - wie visuelle Darstellungen von Grenzüberschreitungen in Geographieschulbüchern die Schülervorstellungen von „illegaler“ Migration beeinflussen. In: Jahnke, Holger, Schlottmann, Antje, Dickel, Mirka und (Hrsg.): Räume visualisieren. Geographiedidaktische Forschungen Bd. 62. Münster. S. 3-17.

Budke, Alexandra und Hoogen, Andreas (2017): „Das Boot ist voll“ - Wie Bilder in Geographieschulbüchern Vorstellungen von „illegalen“ Migrantinnen und Migranten produzieren: In: Christoph Rass und Melanie Ulz (Hrsg.): Migration ein Bild geben. Visuelle Aushandlungen von Diversität. Wiesbaden: Springer. S. 129-160. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-10442-9_7

Hoogen, Andreas (2015): Didaktische Rekonstruktion des Themas Illegale Migration Argumentationsanalytische Untersuchung von Schüler*innenvorstellungen im Fach Geographie. Dissertation, Universität zu Köln. https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/geographiedidaktische-forschungen/pdfdok/band_59.pdf